„Hottes Bunte Bühne“ (2011)
Ein Portrait einer der letzten echten Berliner Eckkneipen in Form einer Sound-Installation. In Zusammenarbeit mit Tobias Morawski.
Konzept:
Die Kneipenkultur auf der Potsdamer Straße ist bunt wie der Name der Kneipe „Hottes Bunte Bühne“ verspricht.
Man sieht die gewachsene Szene, sie ist nicht konzeptionell aus dem Boden gestampft, sondern hat sich entwickelt. Und so wie die Eckkneipen über die Jahrzehnte, sind auch ihre Gäste gealtert. Die Wände der Kneipen zeugen von Geschichte und Geschichten und die Gäste erzählen sie.
Das Hottes hiess früher „Buschis“. Bis Hotte, ein alter Stammgast, sie vor wenigen Jahren kaufte und daraus „Hottes Bunte Bühne“ machte.
Das Hotte ist eine Eckkneipe, in der sich keine fest definierte Szene trifft, sondern Menschen, die in direkter Umgebung wohnen. Der einzige übersichtliche Raum verbindet Anwälte, Musiker, Bühnenbauer, Tunten, Rentner und Pferdeliebhaber. Wie die Angestellten haben auch viele der Gäste einen üblichen Platz und feste Zeiten, zu denen sie anzutreffen sind, als ob sie einem Schichtplan folgen würden.
Mit Audio-Aufnahmen von Gesprächen mit Gästen und Betreibern haben wir versucht einzufangen, was wir als wesentlich für den Ort erfahren haben: Die Geschichte hinter den Leuten. Die Kneipe als geschützter Raum, den man kennt. Als soziale Struktur, Treffpunkt, Wohnzimmer, Ort zum Austausch von Geschichten.
Teil der Ausstellung „Vom Sozialpalast zum Kulturforum. Die Potsdamer Straße“, Galerie cubus-m, 2011.